Auch wenn PBC lange symptomlos verlaufen kann, berichten viele Betroffene über eine ganze Reihe von Beschwerden.
Diagnose der PBC und begleitender Erkrankungen
Wenn Sie Symptome einer PBC (Link Symptome) bemerken, sollten Sie zuerst einen Termin bei Ihrer Hausärztin vereinbaren. Sprechen Sie Ihren Verdacht aktiv an, damit Ihre Ärztin Sie gezielt untersuchen kann.
Wichtig ist eine Blutuntersuchung, bei der folgende Leberwerte kontrolliert werden:
- Alkalische Phosphatase (AP)
- Gamma-GT (GGT)
- Transaminasen (GOT/AST und GPT/ALT)
- Bilirubin
Diese Werte zeigen, ob eine Entzündung, ein Gallestau oder andere Funktionsstörungen der Leber vorliegen.
Sinnvoll ist auch eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs und speziell der Leber. Darin kann die Ärztin erste Strukturveränderungen der Leber erkennen – zum Beispiel eine Vergrößerung, Gewebeveränderungen oder ein gestörter Galleabfluss.
Eine weitere Abklärung erfolgt meist durch Fachärztinnen, Gastroenterologinnen bzw. Hepatologinnen sind auf Lebererkrankungen spezialisiert. Ihre Hausärztin wird Sie bei Bedarf dorthin verweisen.
Wie wird die Diagnose PBC gesichert?
Diese Fachärztinnen schauen sich bei Verdacht auf PBC weitere Blutwerte an. Wichtig sind dabei:
- Antimitochondriale Antikörper (AMA), insbesondere AMA-M2
- PBC-spezifische antinukleäre Antikörper (ANA)
Wenn die alkalische Phosphatase (AP) erhöht ist und AMA und/oder ANA im Blut nachgewiesen werden, lässt sich die Diagnose PBC in der Regel sicherstellen.
Weitere Untersuchungen
Um das Stadium der Erkrankung und den Krankheitsverlauf besser beurteilen zu können, kommen zusätzliche Untersuchungen infrage:
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Elastographie/FibroScan
Hierbei wird die Elastizität der Leber gemessen. Das Verfahren ist schmerzfrei und zeigt, ob sich bereits Narbengewebe (Fibrose) gebildet hat – ein wichtiger Hinweis auf den Verlauf der Erkrankung. -
Bildgebende Untersuchungen
Eine Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP) kann andere Leber- oder Gallenwegserkrankungen ausschließen oder helfen, Ihre PBC genauer zu beurteilen. -
Leberbiopsie (Leberpunktion)
Wenn Blutwerte und Bildgebung kein klares Ergebnis liefern, kann eine Leberbiopsie nötig sein. Dabei entnimmt die Ärztin mit einer feinen Hohlnadel ein kleines Stück Lebergewebe, das anschließend im Labor untersucht wird.
Dieser Eingriff ist heute Routine – wird aber nur in etwa 5 Prozent der Fälle notwendig.
Familienanamnese – Welche Rolle spielt die Vererbung?
Autoimmunerkrankungen treten in manchen Familien gehäuft auf – das gilt auch für die PBC. Wenn nahe Verwandte (Eltern, Geschwister, Kinder) bereits an einer Autoimmunerkrankung leiden, steigt das Risiko, selbst zu erkranken – besonders bei Frauen.
Weibliche Verwandte ersten Grades (also Mütter, Töchter und Schwestern) von PBC-Patientinnen können ab dem 30. Lebensjahr eine gezielte PBC-Diagnostik machen lassen. So werden mögliche Veränderungen früh erkannt – oft noch bevor Beschwerden auftreten. Sprechen Sie dazu Ihre Hausärztin an.
Weitere Diagnostik – wenn nicht alles zur PBC passt
Nicht alle Beschwerden lassen sich direkt mit der PBC erklären. Manche Symptome (Link auf Symptome) können auch durch Begleiterkrankungen verursacht werden – häufig handelt es sich dabei ebenfalls um Autoimmunerkrankungen.
Deshalb wird Ihre Hausärztin oder Hepatologin bei Bedarf weitere Untersuchungen veranlassen. Je nach Symptom übernimmt das eine spezialisierte Fachärztin, zum Beispiel:
- Augenärztinnen, wenn Ihre Augen trocken sind (Sicca-Syndrom)
- Dermatologinnen, bei starkem Juckreiz oder Hautveränderungen
- Endokrinologinnen, zur Abklärung von Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto
- Gynäkologinnen, bei Trockenheit der Schleimhäute im Intimbereich
- HNO-Ärztinnen, bei trockenen Schleimhäuten im Mund- und Rachenraum
- Neurologinnen, bei starker Erschöpfung, Konzentrationsproblemen oder Erschöpfung (Fatigue)
- Orthopädinnen, bei Gelenkschmerzen oder Bewegungseinschränkungen
- Psychologinnen, zur Unterstützung bei Depressionen oder Krankheitsbewältigung
- Rheumatologinnen, bei Verdacht auf entzündliche Gelenkerkrankungen
- Zahnärztinnen, wenn Trockenheit im Mund oder Schleimhautprobleme auftreten
Wichtig: Erzählen Sie Ihrer Ärztin von allen Beschwerden – auch wenn sie auf den ersten Blick nichts mit der Leber zu tun haben. So lässt sich besser einschätzen, ob weitere Erkrankungen vorliegen.
Was ist PBC?
PBC ist die Abkürzung für Primär Biliäre Cholangitis, eine chronische, langsam fortschreitende Lebererkrankung.
Themenspezial #PBCinnovation
Wird die PBC nicht behandelt, kann es zu anhaltenden Leberschäden kommen.