PBC ist die Abkürzung für Primär Biliäre Cholangitis, eine chronische, langsam fortschreitende Lebererkrankung.
Besondere Lebenssituationen mit PBC
Auch wenn viele PBC-Diagnosen erst jenseits des 45. Lebensjahres gestellt werden, betrifft die Erkrankung auch jüngere Frauen mit Kinderwunsch.
Die gute Nachricht: Eine Schwangerschaft ist mit PBC grundsätzlich möglich und gilt als sicher, sofern keine fortgeschrittene Fibrose oder Zirrhose vorliegt. Studien zeigen: Es kommt nicht häufiger zu Fehlgeburten, Fehlbildungen oder Komplikationen als bei gesunden Frauen.
Suchen Sie das vertrauensvolle Gespräch mit Ihrer Ärztin, wenn Sie einen Kinderwunsch haben.
Wichtig für eine sichere Schwangerschaft mit PBC:
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Die Schwangerschaft sollte durch eine Hepatologin bzw. eine Fachärztin für Gastroenterologie mitbegleitet werden. Ein enger Austausch mit der Gynäkologin ist wichtig.
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Viele Frauen können UDCA in der gleichen Dosierung weiternehmen, auch in der Stillzeit. Besprechen Sie dies mit Ihrer Ärztin.
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Leberwerte können während der Schwangerschaft ansteigen – das ist nicht ungewöhnlich, sollte aber engmaschig kontrolliert werden.
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Juckreiz nimmt oft zu, bessert sich aber meist nach der Geburt. In Rücksprache mit den behandelnden Ärztinnen kann z. B. Colestyramin eingesetzt werden.
Für Patientinnen mit PBC gelten in der Regel die gleichen Impfempfehlungen wie für andere Erwachsene. Besonders wichtig ist:
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Impfstatus regelmäßig prüfen – Nachhol- und Auffrischimpfungen sollten vorgenommen werden
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Lassen Sie sich vor Reisen zu Impfungen beraten
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Speziell empfohlen werden:
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Hepatitis A und B
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Grippe (Influenza)
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Pneumokokken
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Lassen Sie die Impftiter – also den Nachweis, dass die Impfung wirkt und ein Schutz aufgebaut wurde – bestimmen. Wenn kein Impfschutz aufgebaut wird, können moderne Impfstoffkombinationen oder Wiederholungsimpfungen sinnvoll sein.
Wenn sich die Leberstruktur durch anhaltende Entzündung stark verändert, kann es zu einer Leberzirrhose kommen – das bedeutet eine Vernarbung des Lebergewebes.
Man unterscheidet:
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kompensierte Zirrhose: Die Leber erfüllt ihre Aufgaben noch weitgehend.
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dekompensierte Zirrhose: Die Leber kann ihre Funktionen nicht mehr aufrechterhalten – es droht Leberversagen.
Mögliche Komplikationen:
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Bauchwasser (Aszites)
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Hirnfunktionsstörungen (hepatische Encephalopathie)
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Blutungen aus Krampfadern in der Speiseröhre oder im Magen (Varizenblutung)
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Erhöhtes Risiko für Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC)
Eine Zirrhose erfordert eine sehr engmaschige Betreuung durch spezialisierte Hepatologinnen bzw. Fachärztinnen für Gastroenterologie. Ernährung und Bewegung spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung.
Weitere Informationen zur Ernährung finden Sie in der Broschüre des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH):
Ernährung bei Leberzirrhose (PDF)
Eine stark entzündete oder vernarbte Leber hat ein deutlich erhöhtes Risiko, Leberkrebs zu entwickeln. Deshalb sind bei PBC mit Zirrhose regelmäßige Untersuchungen (Ultraschall, Blutwerte und insb. AFP) zur Früherkennung besonders wichtig.
Die Therapie von HCC und PBC gleichzeitig ist komplex – oft lässt sich nur eine begrenzte Lebensverlängerung erreichen. Die einzige heilende Maßnahme bei Leberkrebs ist häufig eine Lebertransplantation. Nach der Transplantation verschwindet die PBC in der Regel vollständig.
Mehr Informationen: www.leberkrebshilfe.info
Symptommanagement
Auch wenn PBC lange symptomlos verlaufen kann, berichten viele Betroffene über eine ganze Reihe von Beschwerden.
Themenspezial #PBCinnovation
Wird die PBC nicht behandelt, kann es zu anhaltenden Leberschäden kommen.